Matura 2024
Mit den Maturitätsprüfungen im Juni haben die Schülerinnen und Schüler aus fünf Klassen ihre Ausbildung am LG abgeschlossen.
Ergebnisse
Mit der Übergabe der Maturitätszeugnisse wurden in diesem Jahr 104 Schülerinnen und Schüler vom LG verabschiedet. 15 Kandidatinnen und Kandidaten absolvierten einen Doppelabschluss mit der Matura und dem International Baccalaureate IB.
Besonders hervorzuheben ist als Jahrgangsbester Serge Gramigna (6d) mit einem Notenschnitt von 5.96.
Auch bei den Abschlüssen des International Baccalaureate wurden hervorragende Resultate erzielt.
Maturfeier
Am 2. Juli 2024 durften unsere 104 Maturandinnen und Maturanden ihr Maturitätszeugnis in feierlichem Rahmen entgegennehmen und zusammen mit ihren Eltern, Lehrpersonen und Gästen diesen Erfolg feiern. Eröffnet wurde die Maturfeier vom Orchester und der LG-Band mit Olivia Vinall (vocals). Anschliessend hiess Rektorin Ursula Alder alle maturi, maturae und die Gäste willkommen und blickte auf die sechsjährige Gymizeit zurück. Die Gastrednerin Nina Kunz, Journalistin, Kolumnistin (Das Magazin) und Autorin vermochte mit ihrer witzigen und geistreichen Maturrede Jung und Alt zu begeistern.
Ich weiss nicht, ob Sie das auch kennen – aber es gibt doch so Träume, die immer wiederkehren. Ich habe zum Beispiel gehört, dass manche Leute bei Verlustangst davon träumen, dass ihnen die Zähne ausfallen. Und andere Leute träumen offenbar immer wieder von einem Ort, den sie aus der Kindheit kennen.
Ich selbst habe genau einen Traum, den ich etwa alle drei Monate habe – und in diesem Traum bin ich jeweils so alt, wie ich gerade bin, und ich habe alles gemacht, was ich im Leben so gemacht habe, nur die Matura habe ich nicht gemacht – und daher muss ich zurück in die Schule und ich habe exakt sechs Monate Zeit, um den Subjonctif im Französisch zu lernen. Und die Eckpunkte der Industriellen Revolution. Und diese Regel in der Physik, die – ich glaube? – besagt, dass man das, was man an Kraft spart, an Weg zusetzen muss.
In diesen Träumen werde ich dann sofort gestresst.
Ich frage mich: Wie soll ich all diesen Stoff in mein Hirn hinein pauken? Und in so wenig Zeit? Mit wem soll ich lernen? Was ist mein Plan? Und habe ich genug Stabilos und Voci-Kärtchen?
Der Stress wird in diesen Träumen dann immer grösser und grösser und grösser – und dann erwache ich und ich brauche mindestens zehn Sekunden, um zu begreifen, dass alles in Ordnung ist, ich nicht das Periodensystem googeln muss und mir der Ablativ im Latein keine Angst machen muss und ich die Matura im Jahr 2011 bestanden habe.
Ich bin zwar keine Psychologin, aber eine Interpretation von diesem Traum ist: dass sich die Matur – und ich bin inzwischen 31 Jahre alt – für mich noch immer wie diese eine Sache anfühlt, von der ich nicht glauben kann, dass ich das tatsächlich geschafft habe.
Noch heute kommt mir die Maturität vor wie dieser unmögliche Berg, dieser unmögliche Gipfel, den ich bezwungen habe.
Was ich also sagen will, ist: Das, was Sie gerade erreicht haben, ist in meinen Augen nichts Kleines. Das, was Sie gerade geleistet haben, ist enorm.
Und egal, ob Sie fünftausend Mal provisorisch waren oder Sie sich über eine 4-5 geärgert haben, weil Sie in der Regel eine 5-6 hatten, Sie sind jetzt hier, Sie haben es geschafft. Und Sie dürfen unfassbar stolz sein.
Und damit meine ich nicht nur, dass Sie diesen Schulstoff gemeistert haben. Also – das allein ist natürlich auch schon viel. Denn wie gesagt: Subjonctif und industrielle Revolution.
Aber was ich auch meine, ist, dass Sie das – nennen wir es mal – Gesamterlebnis Gymnasium – gemeistert haben. Denn wenn ich heute auf meine Jahre an der Kantonsschule zurückblicke, scheint es mir einfach unglaublich, wie dicht diese Tage waren.
Ich stand jeweils um sechs Uhr auf, am Montag hatte ich zwei Semester lang um 7:30 in der Früh eine Doppelstunde Sport, in den Pausen mussten irgendwelche Freundschaftsdramen geklärt werden, und danach musste man noch kurz das Prometheus-Gedicht von Goethe für die mündliche Prüfung auswendig lernen, dann musste man herausfinden, wie man aus diesem 15-Franken-Budget fürs Mittagessen möglichst viele ungesunde Snacks herausholt, dazwischen irgendwie Geografie, wie entstehen Planeten, Albert Camus, der Fremde, Reck-Turnen, Barockmusik, was über den Gulag während der Sowjetunion und danach noch zwei Stunden Früchte abzeichnen im Bildnerischen Gestalten.
Wirklich: Es war so viel. Und irgendwie musste das alles – auch das mit den Hormonen und dem Ausprobieren von neuen Dingen, wie zum Beispiel Bier – in diese Jahre und manchmal auch in diese Schulzimmer hineinpassen.
Daher: Ich möchte Ihnen nicht nur für das Schulische gratulieren. Sondern auch für alles andere.
Für das Balancieren von Hobbys und Schule.
Für die Gespräche in der Mittagspause.
Für das heimliche am Handy-Sein und trotzdem konzentriert wirken.
Für das Durchhalten.
Für das frühe Aufstehen.
Für das Nicht-Aufgeben.
Für das Aushalten von Leistungsdruck.
Für das Fokussiert-Bleiben in einer Zeit, in der die Weltlage fragil und gleichzeitig rasant wirkt.
Für die Bereitschaft, sich auf diese anstrengenden Jahre einzulassen.
Eine Frage, die sich jetzt vermutlich stellt, ist: Was jetzt?
Die einen haben sich vielleicht schon fürs Studium eingeschrieben und gucken sich seit 2021 Vorlesungsprogramme an. Die anderen haben vielleicht vor, ins Ausland zu gehen. Und noch andere fürchten sich vielleicht vor konkreten Plänen, weil das Leben jetzt so lange durchgetaktet war – und es auch mal ein bisschen Strukturlosigkeit braucht.
Auf jeden Fall kann ich mir vorstellen, dass jetzt bei vielen von Ihnen eine Zeit kommt, die selbstbestimmter wird als die vergangenen Jahre. Und das ist grossartig. Punkt.
Doch es gibt Sache, die ich gerne erwähnen möchte, und zwar: Ich persönlich konnte es mit achtzehn kaum erwarten, endlich frei zu sein – aber dann konnten mich diese vielen Möglichkeiten, mein Leben nun selbst zu gestalten, auch etwas überfordern.
So war ich es mir zum Beispiel gewohnt, für fast alles, was ich tat, eine Note zu bekommen. Und während der Schulzeit fand ich das natürlich ermüdend – aber später sehnte ich mich manchmal danach, und es gab niemanden, der das mehr überraschte als mich, Feedback zu bekommen.
Immer wieder stand dich nämlich da und fragte mich: Hä, wie weiss ich denn jetzt, ob ich «es» richtig mache im Leben? Kann mir bitte mal jemand sagen, ob diese Entscheidung jetzt eine 2.75 war oder eine 5-6?
Und offenbar bin ich nicht die Einzige, die so fühlt. Denn zumindest die Schweizer Schriftstellerin Fleur Jaeggy schrieb in ihrer Novelle «Die seligen Jahre der Züchtigung» folgende Sätze über Ihre Zeit im Internat:
«Wenn man drinnen ist, erwartet man grossartige Dinge von der Welt, und wenn man herauskommt, möchte man manchmal den Klang der Glocke wieder-hören.»
Daher: Wenn Sie irgendwie die Zeit finden neben all den Dingen, die Sie nach diesem Meilenstein tun wollen – ein Input von mir wäre einfach: Führen Sie vielleicht paar suchende Gespräche darüber, was Ihnen jenseits von Noten und Deadlines und Stundenplänen und dem Leistungskorsett Orientierung geben könnte.
Gibt es womöglich Werte, die Ihnen als Kompass dienen?
Oder gibt es Wünsche, die eine Richtung anzeigen?
Diese Gespräche müssen überhaupt nicht viel Zeit einnehmen, aber ich glaube, ich wäre froh gewesen, wenn ich mir früher ein paar Gedanken dazu gemacht hätte.
Und dann noch zu einer anderen Sache:
Ich weiss nicht, ob Sie das ähnlich erlebt haben, aber zumindest in meiner Erfahrung war es so, dass mir gewisse Fächer an der Kantonsschule gut passten. Fächer, die mir leichter fielen als andere. Wie zum Beispiel: Deutsch und Geschichte.
Und dann gab es Fächer, vor denen ich mich fürchtete. Oder vielleicht auch einfach Fächer, für die ich keinerlei Talent zeigte. Stichwort: Mathematik.
Stichwort: Chemie.
Als ich noch auf Zeugnisse hinarbeitete, kamen mir die Fächer, die mir schwerfielen, wie riesige Steine vor, die ich mitzuschleppen hatte. Aber nach der Matura – und das war eine Überraschung – hatten diese Fächer wie kein Gewicht mehr.
Ich bin mir nicht sicher, ob es sinnvoll ist, dass hier zu sagen, also: in Anwesenheit von Lehrpersonen. Doch mich hat nach der Matura kein Mensch je nach meiner Mathematik-Note gefragt und ich wurde auch nie auf der Strasse angehalten und gefragt: Achtung – können Sie mir bitte das mit den Vektoren erklären. Es geht um Leben und Tod!
Stattdessen wurden die Themen wichtiger, die mir gut lagen. Und das machte so viel Freude. Denn ich merkte: Nach der Matura gibt es – im besten Fall – die Möglichkeit, sich in diesen Wissens- oder Lebensbereichen zu vertiefen, die einen begeistern. Die einen zum Denken anregen. Die einen vielleicht zu einem Beruf hinführen. Oder sogar zu einer Möglichkeit, den Status Quo der Welt ein bisschen zu verändern.
Damit will ich natürlich nicht sagen, dass man sich nie wieder mit Dingen konfrontieren soll, die einem schwerfallen. Oder dass man nach der Matura nur noch über ein Themengebiet nachstudieren soll.
Aber was ich damit sagen will, ist: dass Sie sich jetzt nie mehr (wenn Sie das nicht wollen) ein Grundwissen in gefühlt zehntausend Fächern aneignen müssen. Sie müssen nie mehr (nochmals: wenn Sie das nicht wollen) gleichzeitig herausfinden, wie die Photosynthese funktioniert und wie diese Place-Before-Time-Regel in der englischen Syntax. Dafür haben Sie mehr Zeit, um sich in Texte oder Gleichungen oder Fragen oder Projekte hineinzuknien, die Sie reizen.
Ich will hier natürlich nicht von meiner Erfahrung auf die Ihre schliessen. Ich möchte einfach sagen, dass sich das «Lernen» nach der Matura auch ganz anders anfühlen kann.
Noch sinnstiftender.
Noch schöner.
Noch augenöffnender.
Noch dringlicher.
Und ja: Ich verstehe, wenn Sie an dieser Stelle mit den Augen rollen und denken: Hören Sie auf. Wir haben gerade so viel für diese Prüfungen gelernt und wollen nichts über die Schönheit des Lernens hören. Aber ich hoffe, dass Sie – nach einer wohlverdienten Pause – dieses selbstbestimmte Lernen noch vertiefen und weiter entdecken dürfen, welches der irische Dramatiker und Literaturnobelpreisträger George Bernhard Shaw mit folgendem schönen Satz zusammenfasste:
«Der Nachteil der Intelligenz besteht darin, dass man ununterbrochen gezwungen ist, dazuzulernen.»
Und dann noch eine letzte Sache:
Ich nahm immer an, dass man irgendwann «erwachsen» wird. Beziehungsweise: Ich dachte: Es gibt eine Zeit im Leben, da hat man ab und zu die Krise und darf ausprobieren und ist unsicher und frei, aber dann sollte man irgendwann einen Punkt kommen, an dem es ruhiger und besser wird, weil man weiss, wie man leben will. Einen Punkt, an dem man quasi eine «fertige Person» ist – wie bei einem Puzzle, das zu Ende gepuzzelt wurde.
Doch zumindest in meiner Erfahrung funktioniert das Leben nicht zu 100% nach dem Prinzip des «permanenten Aufblühens» – wie die Soziologin Eva Illouz dieses Lebensideal des Immer-Besser-Werdens beschreibt.
Stattdessen passieren zwei Dinge gleichzeitig.
Auf der einen Seite wird man wohl tatsächlich klüger und erfahrener und weiss besser, wie man sich die Haare frisiert – aber gleichzeitig tauchen auch immer wieder neue Fragen auf, die einen anrempeln oder sogar umwerfen.
Das heisst: Es kann sein, dass es kompliziert bleibt. Im Studium, im Leben, in den Beziehungen, im Kopf. Und das kann frustrierend sein. Aber vielleicht – so denke ich inzwischen – ist es ja auch diese permanente Suche, diese Offenheit und Wachheit gegenüber dem Leben, gegenüber der Welt, gegenüber Neuem – vielleicht ist es genau das, was die Tage lebendig macht.
Auf jeden Fall: Viel, viel, viel Glück bei allem, was kommt.
Und denken Sie daran.
Es hilft wirklich, wenn man vor dem Feiern anständig isst.
Also: Mit zwei «S».
Und was auch hilft ist:
Wenn man ab und zu ein Glas Wasser trinkt.
Maturaarbeiten
Im Rahmen der Maturafeier wurden Schülerinnen und Schüler des Abschlussjahrgangs für das Verfassen von hervorragenden Maturaarbeiten ausgezeichnet. Verliehen wurden fünf Preise vom VEGL, zwei Preise von Impuls Mittelschulen, sowie ein Preis von der UNESCO-Gruppe. Die Preisträgerinnen und Preisträger sind:
Erinnerst du dich noch?
VEGL-Preis in der Kategorie Kreative Arbeiten
Betreut von Sabine Plüer
Abstract
"Erinnerst du dich noch?" ist ein vollständig analog hergestelltes Bilderbuch, welches von mikroskopischen und astronomischen Bildern inspirierte Zeichnungen beinhaltet. Thematisiert wird eine Wiederentdeckung der ursprünglichen Heimat des Menschen und eine neue Perspektive auf den Sinn des Lebens. Während der Erzählung durchläuft der Mensch eine innere Verwandlung, verliert seine moderne Bedeutung und nimmt somit seine ursprüngliche Rolle wieder an: ein Tier.
Laudatio der Jury
In der Kategorie «Kreative Arbeiten» haben es die folgenden Arbeiten auf die Shortlist geschafft:
- Jonas Aellig (6b): Das Untersuchen von Wimmelbüchern und die Anfertigung meines Wimmelbuches "STATUS TINNITUS"
- Nadia Furrer (6a): Chlidörfli
- Anna Hernàdvölgyi (6a): Erinnerst du dich noch?
Die Arbeit von Anna Hernadvölgyi setzt sich gestalterisch mit dem klassischen Gegensatz-Topos Zivilisation vs. Natur auseinander. Sie erzählt in Form einer Bildergeschichte in über hundert kraftvollen Skizzenbilder von der Reise eines menschlichen Wesens, das in einer dystopischen Stadt von Wolkenkratzern und seinem eintönigen und grauen Büro-Job immer mehr verkümmert – zurück zur Natur. Am Schluss wird die Figur eins mit einem Baum, unter dem sie Zuflucht finden kann. Um den Prozess des Eins-werdens mit der Natur auch gestalterisch zu unterstreichen, werden ihre Skizzenbilder gegen den Schluss der Bilderserie mehr und mehr zu Collagen, bei denen auch getrocknete Blätter, Blumen und Baumrinden Verwendung finden, die mit selber geerntetem Baumharz verklebt werden.
Die Arbeit von Anna besticht durch ihre hohe Kreativität und Eigenständigkeit: eine sehr überzeugende und stimmige Arbeit. Herzliche Gratulation!
Patrick Schleifer
Restriktionen für homo- und bisexuelle Männer beim Blutspenden: Sicherheitsmassnahmen oder Vorurteil?
VEGL-Preis in der Kategorie Geistes- und Sozialwissenschaften
Betreut von Kevin Heutschi
Abstract
Von 1988 bis 2023 war es für homo- und bisexuelle Männer in der Schweiz (fast) unmöglich, Blut zu spenden. In dieser Arbeit werden die Gründe dafür untersucht: War diese Einschränkung tatsächlich wissenschaftlich fundiert? Welche anderen Faktoren beeinflussten diese Restriktion? Zudem wird die entsprechende Entwicklung in Italien und Grossbritannien analysiert und mit derjenigen in der Schweiz verglichen.
Laudatio der Jury
In der Kategorie «Geistes- und Sozialwissenschaften» haben es die folgenden Arbeiten auf die Shortlist geschafft:
- Ben Zellerhoff (6a): Portugiesisch im Zeitraffer – In 30 Stunden eine Sprache sprechen lernen
- Mirjana Müller (6c): Frauenfussball. Herausforderungen in einer männlich dominierten Welt
- Viviane Blöchlinger (6d): Restriktionen für homo- und bisexuelle Männer beim Blutspenden: Sicherheitsmassnahmen oder Vorurteil?
- Uma Marti Palanikumar (6i): The Lebensborn Organization in Norway
Viviane Blöchlinger nimmt als Ausgangspunkt ihrer Arbeit die Tatsache, dass homo- und bisexuelle Männer in der Schweiz – anders als in anderen Ländern – erst seit November 2023 Blut spenden dürfen.
Die bemerkenswerte Leistung von Viviane Blöchlinger liegt in ihrer sorgfältigen Erörterung der Frage, wieso dem so ist. Durch ihre durchdachte Herangehensweise behandelt sie grosse Themenbereiche, ohne sich darin zu verlieren. Uns hat ausserdem beeindruckt, dass sie dabei interdisziplinär vorgegangen ist. Sie bringt in ihrer Arbeit die biologisch-medizinischen Grundlagen von HIV mit historischer und aktueller, nationaler und internationaler Gesundheitspolitik zusammen. Bemerkenswert finde ich schliesslich die Art und Weise, mit der Viviane Blöchlinger mit Vorurteilen umgeht. Es entspricht ihrem wissenschaftlich konsequenten Umgang mit dem Material, dass sie auch hier unvoreingenommen und transparent bleibt.
Viviane Blöchlinger – ich gratuliere Ihnen ganz herzlich zu Ihrer grossen Leistung und freue mich, Ihnen den VEGL-Preis zu überreichen.
Ann-Sophie Bosshard
Philosophische Titanenschlacht: Nietzsche versus Sokrates im Ringen um Macht und Moral
VEGL-Spezialpreis für alte Sprachen
Betreut von Fortunat Hoessly
Abstract
Woher kommt die Moral? Ist der gute Mensch eine reine Verzerrung der natürlichen Ordnung? Sollte man stattdessen rücksichtslos nach Macht streben? Das sind Fragen, die sich bereits antike Philosophen im Dialog «Gorgias» gestellt haben und die aktueller nicht sein könnten; im Osten braut sich eine Wiederbelebung der Autokratie zusammen, während unsere westliche Welt ihre tradierten Moralvorstellungen teilweise über den Haufen wirft. Diese philosophische und philologische Arbeit klärt auf!
Laudatio der Jury
Anders als die übrigen VEGL-Preise wird der Spezialpreis für Arbeiten mit Bezug zu Alten Sprachen, dem ursprünglichen Hauptzweck des Literargymnasiums, nicht jedes Jahr verliehen, sondern heute zum ersten Mal seit fünf Jahren. Erfreulicherweise gibt es diesmal sogar eine kleine altsprachliche Shortlist, bestehend aus den zwei Arbeiten:
- Serge Gramigna (6d): Philosophische Titanenschlacht. Nietzsche versus Sokrates im Ringen um Macht und Moral
- Maria Schmid (6d): Un viaggio linguistico. La trasformazione di canzoni italiane in poesie latine
Serge Gramignas "Philosophische Titanenschlacht" lotet in bester altsprachlicher Manier ein zeitlos aktuelles Thema aus, nämlich die westliche Moralphilosophie, mit Fragen wie "woher kommt die Moral? Ist der gute Mensch eine reine Verzerrung der natürlichen Ordnung? Sollte man stattdessen rücksichtslos nach Macht streben?" Solche Fragen haben sich antike Denker, Sokrates und Platon, im Dialog "Gorgias" gestellt. Sie sind seit über 2000 Jahren unverändert relevant. Zitat Gramigna: "Im Osten braut sich eine Wiederbelebung der Autokratie zusammen, während unsere westliche Welt ihre tradierten Moralvor-stellungen teilweise über den Haufen wirft. Diese philosophische und philologische Arbeit klärt auf!" Tatsächlich wird der Anspruch auf Aufklärung mit Bravour eingelöst. Gramigna schafft starke Bezüge zur Geschichte und zur Aktualität und bleibt dabei auch erfrischend selbstkritisch.
Die Präsentation war professionell, mit historischem Tiefgang und aktuellem Bezug, philologisch gekonnt. Fragen wurden souverän beantwortet. Herzliche Gratulation!
Dr. Hans-Peter Straumann
Wie können Flugzeuge im Nebel starten und landen und was sind die Auswirkungen von Nebel auf den Flugverkehr?
VEGL-Preis in der Kategorie Naturwissenschaften/MINT
Betreut von Christoph Schneider
Abstract
In meiner Maturarbeit erörtere ich das Vorgehen der Flugindustrie bei Nebel. Dabei konzentriere ich mich auf zwei Flughäfen: London Heathrow (LHR) und Zürich (ZRH). Beide Flughäfen sind mit fortschrittlichen Instrumenten wie dem Instrumentenlandesystem (ILS) ausgestattet. Trotzdem ist Nebel nach wie vor ein grosse Herausforderung.
Folgen des Klimawandels für den Planeten Erde in den nächsten 100 Jahren (animierter Kurzfilm)
VEGL-Preis in der Kategorie Kreativ-technisches Produkt
Betreut von Ana Brauen
Abstract
Der Klimawandel stellt unsere Generation vor ein gewaltiges Problem. In meiner Arbeit werden die wichtigsten und verheerendsten Folgen des Klimawandels, die in den nächsten 100 Jahren eintreten, aufgearbeitet und auf eine kreative Weise, einem 3D animierten Kurzfilm dargestellt.
Das Untersuchen von Wimmelbüchern und die Anfertigung meines Wimmelbuches 'STATUS TINNITUS'
Auserwählte Arbeit von Impuls Mittelschulen (Link zur Arbeit)
Betreut von Delia Schiltknecht
Abstract
Mit dieser Arbeit untersuche ich das Wimmelbuch als Gestaltungsform, um daraus mein eigenes Wimmelbuch zu entwickeln. Mein Wimmelbuch handelt vom Zeitreisen in einer fernen Zukunft, in der sich höchst absurde Dinge ereignen.
Chlidörfli
UNESCO-Preis und auserwählte Arbeit von Impuls Mittelschulen (Link zur Arbeit)
Betreut von Jelena Susac
Abstract
Ein Besuch in dem über 500 Jahre alten Winzerhaus "Chlidörfli", das im Alten Zürichkrieg gebrandschatzt und wieder aufgebaut wurde und bis heute bewohnt ist, weckt die Fantasie. Wer könnte darin gelebt haben? Wer wird noch darin leben? In drei kreativen, von historischen Fakten inspirierten Texten lasse ich die Leserinnen und Leser eintauchen in das Leben seiner Bewohner in verschiedenen Zeitaltern.
Laudatio der Jury
Der LG-UNESCO-Maturaarbeitspreis wird für Arbeiten verliehen, die sich in hervorragender Weise mit UNESCO-Themen auseinandersetzen. Als Siegerin wurde 2024 die Arbeit von Nadia Furrer: «Chlidörfli» ausgewählt. Nadia Furrer beschäftigte sich in ihrer Maturaarbeit mit dem Haus ihrer Vorfahren, das sich im alten denkmalgeschützten Kern von Zollikon befindet. Sie stellte Nachforschungen an, die bis ins 15. Jahrhundert reichen. Ausgehend von den historischen Recherchen zum Haus verfasste die Autorin eine Erzählung und zwei Kurzgeschichten. Diese publizierte sie in einer sehr schönen und mit grössten Sorgfalt gestalteten Buch. Der separate Begleitkommentar enthält viele wertvolle Zeitdokumente und stellt eine Brücke zwischen Fiktion und historischen Fakten her. Dieser Teil ergänzt den kreativen Teil um eine wissenschaftliche Qualität, welche die Jury als herausragend bewertet. Herzlichen Glückwunsch!
Kerstin Peter, UNESCO-Gruppe
Adrian Popovici, 6i |
Effect of duration of pasteurisation on preservation of milk |
Aldo Fischer, 6b |
Gezeichnet vom Leben - eine Biografie in Bildern |
Alex Oberholzer, 6c |
Lucy neu interpretiert - Vertonung eines Filmabschnitts |
Amalia Campanello, 6a |
The Line - eine kritische Reflexion einer Smart City |
Amelie Scharrer, 6d |
Konstruieren statt Konsumieren |
Amie Nocera, 6d |
Rund um den Hund |
Anina Suter, 6b |
Alternativmedizin: Bioresonanz - Medizin oder esoterischer Humbug? |
Anna Hernadvölgyi, 6a |
Erinnerst du dich noch? |
Anna Isler, 6c |
Die Rolle der spanischsprachigen Missionen im Kanton Zürich |
Annalisa Pauli, 6a |
Sehnsucht - Kurzgeschichten über Geld und Glück |
Ayla Ramseyer, 6a |
Illustrated Poem Collection |
Ben Zellerhoff, 6a |
Portugiesisch im Zeitraffer – In 30 Stunden eine Sprache sprechen lernen |
Cora Nanut, 6b |
Pornografie und Feminismus |
Daniel Freiman, 6i |
The "Hero's Journey" in "Journey to the West" and "The Lord of the Rings" |
Dario Zwald, 6i |
The Ukrainian Insurgent Army (UPA) during World War II: A Multifaceted Struggle for Independence |
Dennis Blum, 6d |
Mit Einstein unterwegs zur Speziellen Relativitätstheorie: Eine Reise durch Raum und Zeit |
Désirée Honold, 6a |
Menschenrechtscharta im Spiegel der Schweizer Traditionen und Interessen |
Donatien Labelle, 6b |
L`impact des réseaux sociaux sur l'utilisation de stéroïdes chez les jeunes sportifs: une analyse socioculturelle. |
Ela Firouzan, 6b |
Faktoren zur Lebenszufriedenheit - Welche beeinflussen uns? |
Elena Biaggi, 6c |
Viktorianische Mode: eine Reise zurück durch die Herstellung eines Ballkleides der 1850ern |
Elena Liberi, 6c |
Persönlichkeitstests |
Elena Yuste, 6d |
Verloren in der Vergangenheit: Wie Geschlechterstereotypen in den sozialen Medien dargestellt und idealisiert werden |
Elias Piersig, 6i |
Is there a difference in the shoot length (in millimetres) of rough-stalked meadow grass plants (Poa trivalis) exposed to ethylene over multiple generations compared to those not exposed, when subjecting them to ethylene concentrations of 0, 0.03 and 1 µL/L over the span of 27 days? |
Elisabeth Kaduk, 6i |
To what extent did legal measures (1933-1939) cause the separation of the Jewish population from society in Nazi Germany? |
Emilie Gysling, 6d |
Polarization in Modern US Politics; Exemplified by the House of Representatives |
Ennio Carpentieri, 6d |
Bauen für die Zukunft - ein nachhaltiges Tiny House in Zürich |
Faida Kazi, 6a |
Frauen als Kriegsteilnehmerinnen |
Fernando Weber, 6c |
Der Einfluss der Mauren auf die spanische Küche |
Gianna Lorenzi, 6a |
Du wirst anders sein… Was jetzt? |
Gilberto Erb, 6c |
Skaten und Physik: Eine physikalische Analyse des Skateboardens |
Giuliana Hug, 6c |
Reiseziele Schweiz im Kontext des Klimawandels |
Grace Emch, 6c |
Frauen am Ruder - Der Aufstieg der Unternehmerinnen in Ruanda anhand von Fakten und Beispielen |
Guillemette Eppenberger, 6d |
KI: fertig lustig? |
Guiomar Muller, 6a |
(Never To Be) Forgotten: A recreation of acclaimed authors' writing styles through an original story |
Isabella Märkl, 6c |
Zwillinge: Verbundene Herzen, individuelle Seelen |
Ismael Sträuli, 6i |
Ideological conquest: Lyautey's pacification of Morocco |
Jacob Hürlimann, 6c |
Eine Harmonielehre |
Janis Jeck, 6b |
Die Auswirkung von Schlaf auf die Regeneration des Körpers |
Janna Meinshausen, 6i |
Women`s right to vote in Switzerland - Reasons contributing to the remarkably late enfranchisement |
Joël Keller, 6b |
Folgen des Klimawandels für den Planeten Erde in den nächsten 100 Jahren (animierter Kurzfilm) |
Joel Vázquez, 6b |
Galicia: La crisis del 2008 |
Johanna Brüssow, 6c |
Syrische Flüchtlinge in Europa - ihr Weg zur Integration Eine Untersuchung anhand von Interviews mit Betroffenen |
Johanna Reinmuth, 6d |
Hilfe, die ankommt - Gassenarbeit an der Zürcher Langstrasse |
Jonas Aellig, 6b |
Das Untersuchen von Wimmelbüchern und die Anfertigung meines Wimmelbuches 'STATUS TINNITUS' |
Joscha Lengen, 6b |
Augen-Blicke: Momentaufnahmen aus meinem Jugendmilieu |
Julia Bonhoeffer, 6a |
Wie Wein maturiert: Von der Traube im Garten bis zum Wein im Keller |
Julia Kaspar, 6c |
Relativ Höflich |
Julia Koutintcheva, 6i |
Living Differently: The Spherical World |
Julian Misteli, 6b |
Musig usem Kreis 3 |
Juliane Uhl, 6c |
Nächtliche Harmonien: Einschlafen mit unterlegter Akkustik |
Junhan Hu, 6c |
Smarter Blindenstock |
Karim Kinteh, 6i |
Beyond the "five-second rule" - exploring the dynamics of bacterial transfer. |
Laurent Fischer, 6c |
Good kid, m.A.A.d city: Eine Analyse des Aufwachsens im «Ghetto» |
Lea Köhle, 6b |
GLAMOROUS: Erstellung eines Lifestyle-Magazins eine redaktionelle und graphische Auseinandersetzung |
Leonie Eggenberger, 6b |
Die Rolle der Leidenschaft |
Lewin Treptow, 6c |
Zwischen Welten - Flüchtlinge erzählen |
Liah Stempler Klemm, 6c |
Von Kindern für Kinder: eine kreative Arbeit über Kinderarbeit im Tabaksektor |
Lilith Hausheer, 6c |
Klangfarben und Seelenpinsel: Eine Arbeit über die Verbindung von Kunst, Musik und dem menschlichen Wohlbefinden |
Lina Gysling, 6c |
Warum die Einen den Löffel abgeben und die Anderen ins Gras beissen: Eine phraseologische und historische Auseinandersetzung mit sprichwörtlichen Redewendungen in unterschiedlichen Sprachen |
Lisa Dickmann, 6c |
Irland — die Ursprünge der Unabhängigkeit und die Entwicklung der Beziehung zu Grossbritannien |
Louis Rast, 6d |
Armageddon, Armadillo - Abenteuer im Dschungel Venezuelas |
Louisa Fischer, 6b |
Die Zürcher Drogenpolitik - Vom Elend der Repression zur Regulierung und erneutem Härtetest |
Lova Rieser, 6b |
Therapiehunde - Inwiefern können Hunde in Zukunft vermehrt unterstützend im psychotherapeutischen Bereich eingesetzt werden? |
Luka Simic, 6b |
Höher, schneller, besser: Ein gezieltes Workout zur Steigerung der Sprungkraft |
Lukas Baumberger, 6c |
Wie wirkt sich Teilzeitarbeit auf die Arbeitswelt der Schweiz aus? |
Mae Georgi, 6d |
Kolumbus - Mythos oder Realität |
Marc Scholl, 6b |
Die Hüfte im Fokus: Verständnis, Symptome und Therapie des Hüftimpingements |
Maria Schmid, 6d |
Un viaggio linguistico: La trasformazione di canzoni italiane in poesie latine. |
Martial Vitali, 6b |
Zwischen Trommeln und Fahnen - Ein Einblick in die subkulturelle Welt der Ultras im Schweizer Fussball |
Medea Glatt, 6b |
GENDER GUIDE für Anfänger*innen und Fortgeschrittene |
Mia Simonovic, 6a |
Grün Stadt Grau - Begrünung als Massnahme zur Hitzebekämpfung |
Michael Watkins, 6d |
Wie können Flugzeuge im Nebel starten und landen und was sind die Auswirkungen von Nebel auf den Flugverkehr? |
Mila Martic, 6c |
Zwischen Barbie-Puppe und Frau - Analyse der Erfolgsgeschichte und eine feministische Deutung |
Miriam Stancampiano, 6i |
From Glarus to New Glarus - Women's lives before, during and after settlement |
Mirjana Müller, 6c |
Frauenfussball: Herausforderungen in einer männlich dominierten Welt |
Nadia Furrer, 6a |
Chlidörfli |
Nadine Mahadeva, 6i |
immigration waves to Switzerland and integration policy(ca. 1970-2005) |
Nevio Falla, 6b |
Energieversorgung im Wandel: Ein Vergleich der USA und Indien anhand des Bevölkerungswachstum |
Nina Baumgartner, 6a |
Was bedeutet Glück? |
Orfeo Besson, 6b |
Blaues Gold: Die Rolle der Meerwasserentsalzung in der Zukunft |
Oskar Weber, 6a |
Inflation, Politik, Mobilität: Aus den Erfahrungen eines jungen Erwachsenen in den 20er Jahren |
Philip Seidel, 6d |
Entwicklung und Einführung einer eigenen Modemarke im Streetwear-Segment |
Philippa Feldmann, 6a |
Teaching Murder |
Rem Kinsbergen, 6b |
Alpen im Wandel, eine Dokumentation |
Rithvik Maripally, 6d |
Kernfusion und die Energieversorgung der Zukunft |
Robert Dätwyler, 6d |
Coming Of Age: Schreiben, Aufnehmen und Veröffentlichen eines musikalischen Albums |
Sarah Stüssi, 6d |
LJUBAV |
Selène Sauerbruch, 6c |
Einfluss des Menstruationszyklus auf den Leistungssport |
Selina Schneider, 6a |
Schmiererei |
Serena Frei, 6a |
Jetzt spielt Luca mit - Aufklärung über die Autismus-Spektrum-Störung sowie Hilfestellung für eine erfolgreiche Integration in einer Primarschulklasse |
Serge Gramigna, 6d |
Philosophische Titanenschlacht: Nietzsche versus Sokrates im Ringen um Macht und Moral |
Severin Brunner, 6b |
Gaming: Fluch oder Segen? Eine Untersuchung des Stellenwerts von Computerspielen im Leben des jugendlichen Helden in Schachingers Roman "Echtzeitalter" |
Sidney Frei, 6a |
Wer kann sich heute noch Dummheiten leisten? Kritik an der Leistungsgesellschaft - eine zeichnerische Annäherung |
Stella Bossard, 6c |
Leben mit angeborenem Herzfehler - einem Ventrikelseptumdefekt |
Tim Friedli, 6a |
Eine Studie zur morgendlichen und abendlichen kognitiven Lernfähigkeit anhand eines „within subject“ Testversuch |
Tim Rosenkranz, 6b |
Bilder, Worte, Macht: Propaganda und ihre Rolle im Krieg gegen Terrorismus |
Timothy Su, 6i |
Origami, how an ancient art helps the environment |
Uma Palanikumar Marti, 6i |
The Lebensborn Organization in Norway |
Uma Rüedi, 6b |
Architektonische Konzepte im Design |
Valentina Krebs, 6a |
Fashion geht auch nachhaltig |
Viviana Caluori, 6i |
Naître femme ou le devenir - Une analyse de l`importance de la pensée de Simone de Beauvoir par rapport à trois voix féministes actuelles |
Viviane Blöchlinger, 6d |
Restriktionen für homo- und bisexuelle Männer beim Blutspenden: Sicherheitsmassnahmen oder Vorurteil? |
Yara Demény, 6a |
Wo liegen die Chancen der Pferdegestützten Intervention für beeinträchtigte Kinder? |
Zayan Amin, 6i |
Plastic oceans: revealing the impact of Microplastics on the marine ecosystem |
Zita Gürtler, 6c |
Fakt und Fiktion im Krimi: Wissenschaftliche Analyse der Rechtsmedizin-Serie "Rizzoli and Isles" |